Arthur Schopenhauer (* 22. Februar 1788 in Danzig; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer.
Schopenhauer entwarf eine Lehre, die gleichermaßen Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik umfasst. Er sah sich selbst als Schüler und Vollender Immanuel Kants, dessen Philosophie er als Vorbereitung seiner eigenen Lehre auffasste. Weitere Anregungen bezog er aus der Ideenlehre Platons und aus Vorstellungen östlicher Philosophien. Innerhalb der Philosophie des 19. Jahrhunderts entwickelte er eine eigene Position des subjektiven Idealismus und vertrat als einer der ersten Philosophen im deutschsprachigen Raum die Überzeugung, dass der Welt kein rationales Prinzip zugrunde liegt.
Arthur Schopenhauer Zitate
Das mitleid ist die grundlage der moral.
Zu unserer Besserung bedürfen wir eines Spiegels.
Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.
Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Alles Wollen entspringt aus Bedürfnis, also aus Mangel, also aus Leiden.
Die ersten fünfzig Jahre des Lebens sind Text, der Rest ist Kommentar.
Heiraten heißt seine Rechte halbieren und seine Pflichten verdoppeln.
Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Unrecht, das mir Jemand zufügt, befugt mich keineswegs ihm Unrecht zuzufügen.
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will.
Eine falsche Ansicht zu widerrufen erfordert mehr Charakter, als sie zu verteidigen.
Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man.
Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie; und jedes Genie ist gewissermassen ein Kind.
Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und das ist der, daß wir dasind, um glücklich zu sein.
Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.
Bibliotheken sind allein das sichere und bleibende Gedächtnis des menschlichen Geschlechts.
Viel zuviel Wert auf die Meinung anderer zu legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Ein geistreicher Mensch hat in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung.
Der wahre, tiefe Friede des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.
Aber die Sprache um ein Wort ärmer machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen.
Viele Wahrheiten bleiben bloß deshalb unentdeckt, weil Keiner Muth hat, das Problem ins Auge zu fassen und darauf los zu gehen.
Das Bewußtseyn ist die bloße Oberfläche unseres Geistes, von welchem, wie vom Erdkörper, wir nicht das Innere, sondern nur die Schaale kennen.
Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist.
Wer klug ist, wird im Gespräch weniger an das denken, worüber er spricht, als an den, mit dem er spricht. Sobald er dies tut, ist er sicher, nichts zu sagen, das er nachher bereut.
Wer nicht zeitlebens gewissermaaßen ein großes Kind bleibt, sondern ein ernsthafter, nüchterner, durch gesetzter und vernünftiger Mann wird, kann ein sehr nützlicher und tüchtiger Bürger dieser Welt seyn; nur nimmermehr ein Genie.
Auch wird unsere Scheu vor jenem kolossalen Gedanken sich mindern, wenn wir uns erinnern, dass das Subjekt des großen Lebensaraumes in gewissem Sinne nur Eines ist […] und dass alle Vielheit der Erscheinungen durch Raum und Zeit bedingt ist. Es ist ein großer Traum, den jenes Eine Wesen träumt: aber so, dass alle seine Personen ihn mitträumen.
Wie man auf einem Schiffe befindlich, sein Vorwärtskommen nur am Zurückweichen und demnach Kleinerwerden der Gegenstände auf dem Ufer bemerkt, so wird man sein Alt- und Älterwerden daran inne, dass Leute von immer höheren Jahren einem jung vorkommen.
Hätte man jemals Kants Lehre, hätte man seit Kant den Platon eigentlich verstanden und gefaßt, hätte man treu und ernst dem innern Sinn und Gehalt der Lehren beider großer Meister nachgedacht, statt mit den Kunstausdrücken des einen ums sich zu werfen und den Stil des andern zu parodieren; es hätte nicht fehlen können, daß man längst gefunden hätte, wie sehr die beiden großen Weisen übereinstimmen und die reine Bedeutung, der Zielpunkt beider Lehren, durchaus derselbe ist.
Die billigste Art des Stolzes ist hingegen der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten, den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, auf das er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, um stolz zu sein.
[…] „Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.“ (Arthur Schopenhauer) […]